Gottesdienst im Dunkeln

Großer Stellenwert in der Kirche, wichtig für die Menschen: der Gottesdienst

Bild: Kupfer

Handlungsfeld 1

Gottesdienst, Verkündigung, Spiritualität

Ein Reichtum biblischer und liturgischer Traditionen sowie viele neue Gestaltungsideen und Formate. In Gottesdienst, Verkündigung, Spiritualität und Kirchenmusik findet Glaube Raum und Ausdruck.

Leitidee

  • Die Botschaft des Evangeliums klar, verständlich und lebensnah weitergeben.
  • Gottesdienst in erkennbarer Grundgestalt und vielfältiger Ausformung feiern.
  • Die Kirchenmusik als wichtige Ausdrucksform des Glaubens pflegen und fördern.
  • Das persönliche Gebet, die Stille und andere Formen geistlicher Praxis pflegen.

Die Gottesdienste in Gemeinden und Einrichtungen schöpfen aus dem großen Reichtum der biblischen und der liturgischen Tradition. Ebenso profitieren sie von einem großen Reservoir an Gestaltungsideen aus jüngerer Zeit. Der Stellenwert des Gottesdienstes ist in unserer Kirche unbestritten. Der einladenden Gestaltung gelten zu Recht viele Bemühungen. Sie orientieren sich am Lebens‐ und am Jahreskreis, an Zielgruppen, Situationen, Stilformen und Themen und Anlässen. Dabei bilden Wort und Sakrament die integrierende Mitte.

Auch wenn Gottesdienst überall gefeiert werden kann, ist doch die Bedeutung des Kirchenraums nicht zu unterschätzen. Ebenso der Beitrag der christlichen Kunst. Unsere Landeskirche räumt der Erhaltung und gegebenenfalls der Neugestaltung von Kirchenräumen eine hohe Priorität ein. Sie zieht sich dabei nicht aus der Fläche zurück. Sie ermutigt die Gemeinden zur Öffnung ihrer Kirchen auch während der Woche und fördert Formen der Kirchenerschließung und ‐pädagogik. Sie weiß um die Bedeutung des Kirchnerdienstes.

Die evangelische Kirche ist eine Kirche des Wortes. In einer biblischen, situationsgerechten, verständlichen Verkündigung des Evangeliums sieht sie ihren Identitätskern. Verkündigung geschieht exemplarisch in der gottesdienstlichen Predigt, aber weit darüber hinaus in vielen Formen und Lebenssituationen. So zieht sich der Verkündigungsauftrag durch alle Handlungsfelder. Öffentlich wird er von ordinierten Pfarrerinnen und Pfarrern wahrgenommen, aber auch von Diakoninnen und Diakonen, Religionspädagoginnen und ‐pädagogen, Prädikantinnen und Prädikanten, Predigerinnen und Predigern, sofern diese dazu ordnungsgemäß berufen sind. Zugleich haben alle Glaubenden den Auftrag, das Evangelium weiterzusagen. Sie alle in ihrem Glaubenszeugnis zu achten und einander gegenseitig zu einem biblisch begründeten, klaren, authentischen, einfühlsamen und existentiell bedeutsamen Bekenntnis zu ermutigen, ist die gemeinsame Aufgabe der Hauptamtlichen.

Unsere Kirche ist eine klingende Kirche. Die evangelische Kirchenmusik ist ein eigenständiger Ausdruck des Glaubens, für viele auch ein besonders berührender Zugang zum Glauben. Kirchenmusik erreicht Menschen in großer Breite und oft in existentieller Tiefe. Sie ist tragendes Element des Gottesdienstes und zugleich unverzichtbarer Teil des kulturellen Lebens in unserer Gesellschaft. Sie gewinnt Kraft aus dem Reichtum einer jahrhundertealten Musiktradition, und sie steht im lebendigen Austausch mit den musikalischen Entwicklungen der Gegenwart. Sie ist geprägt durch Orgel, Posaunenchöre und Instrumentalmusik in vielfacher Form, durch Chöre, Gesangssolisten und Bands. Sie pflegt unterschiedliche Musikstile und Traditionen. Sie ist in großer Breite durch Ehrenamtliche getragen. Hauptamtliche, nebenamtliche und ehrenamtliche Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen leiten und begleiten diese Arbeit, andere Musiker und Musikerinnen bringen sich projektbezogen ein. Sie alle sind darauf angewiesen, dass sie mit ihrem Wirken und ihren Ausdrucksformen des Glaubens in unserer Kirche den nötigen Raum und die nötige Unterstützung finden.

Viele Menschen suchen nach Ausdrucksformen persönlicher Spiritualität. Sie möchten die Nähe Gottes in ihrem Leben erfahren und sich selbst im göttlichen Horizont tiefer verstehen. Damit erinnern sich Glaubende an einen Erfahrungsschatz, um den sie stets gewusst, den sie in der Praxis aber oft wenig gepflegt haben: an das Gebet, die Stille, das Bewegen eines Wortes, das Wiederentdecken Gottes in seiner Schöpfung und in der Begegnung mit Menschen, an Rhythmen und Rituale, Symbole und Bilder, Körperhaltungen und Gesten. Viele haben sich in den vergangenen Jahren auf den Weg gemacht, um diese Traditionen wieder aufzunehmen und sich Formen und Übungswege spiritueller Praxis anzueignen und sie anderen weiterzugeben, auch im Dialog mit anderen religiösen und geistigen Bewegungen. Dabei ist ihnen die zentrale Bedeutung der Heiligen Schrift neu wichtig geworden.

Impulse

  • Die Freude am Gottesdienst durch seine sorgsame Gestaltung stärken.
  • Kirchenräume öffnen und erschließen, pflegen, erhalten und gestalten.
  • Den ehrenamtlichen Dienst im Gottesdienst fördern und die Dienstgemeinschaft aller am Gottesdienst Beteiligten pflegen.
  • Die Schätze des Gesangbuchs und des neuen Liedgutes erschließen.
  • Der Kirchenmusik in ihren unterschiedlichen Ausprägungen Gewicht geben.
  • Den haupt‐, neben‐ und ehrenamtlichen kirchenmusikalischen Dienst stärken, die kirchenmusikalische Ausbildung und Nachwuchsförderung unterstützen.
  • Übungswege christlicher Frömmigkeit praktizieren und Menschen in ihrer spirituellen Suche begleiten.

12.02.2024
ELKB

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Wolfgang Böhm

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