Menschen begleiten – eine der wichtigsten Charakteristika diakonischen Handelns
Bild: Diakonisches Werk Bayern
Handlungsfeld 7
Diakonisches Handeln
Leitidee
- Die Stimme erheben für Menschen in Not und für soziale Gerechtigkeit eintreten.
- Menschen in sozialen Notlagen begleiten und beraten, pflegen und heilen, trösten und stärken
- Mitarbeitende in sozialen und diakonischen Diensten ausbilden und fördern.
- Für die Verbesserung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen im Sozialbereich eintreten.
- Das Miteinander von verfasster Kirche und diakonischen Trägern pflegen.
Die diakonische Arbeit ruht auf mehreren Schultern: Sie wird getragen von einzelnen Christen in ihrem Lebensumfeld, von der verfassten Kirche in Kirchengemeinden, Dekanatsbezirken und Diensten sowie von den freien Trägern diakonischer Arbeit, wie sie im Diakonischen Werk Bayern zusammengeschlossen sind. Als einer der großen freigemeinnützigen Träger ist die Diakonie Teil des Sozialsystems in unserer Gesellschaft und von öffentlichen Finanzierungsvoraussetzungen und Rahmenvorgaben abhängig. Zugleich ist Diakonie eine Grunddimension christlichen Lebens und ein unverzichtbares Handlungsfeld der Kirche.
Die diakonischen Träger sind an Auftrag und Recht der verfassten Kirche gebunden und benötigen Zusammenarbeit mit ihr und Unterstützung durch sie in Wort und Tat. Die diakonischen Arbeitsbereiche umfassen die gesamte Breite sozialer Dienste in unserer Gesellschaft. Wichtige Bereiche sind etwa armuts‐ und teilhabebezogene Hilfen, Migrationsdienste, Beratungsdienste, Kinder‐, Jugend‐ und Familienhilfe, Schulen und Ausbildungsstätten, Hilfe für Menschen mit einer Behinderung, Krankenhäuser, ambulante und stationäre Altenhilfe und Pflege sowie ökumenische Diakonie. Beherrschende Themen sind Armut, Integration von Migranten und Flüchtlingen, Inklusion und die Situation der Pflege. Aber auch Fragen der Tarifbindung und des gerechten Lohnes beschäftigen die Diakonie ebenso wie die Problematik früherer Heimerziehung.
Eine wichtige Aufgabe innerhalb der Diakonie ist das Zusammenspiel und die gegenseitige Ergänzung örtlicher und überregionaler Träger. Große Träger können sich fachlich und finanziell komplexen Aufgaben stellen, kleinere diakonische Einrichtungen profitieren von ihrer Verankerung im Nahraum. Auch das Verhältnis von verfasster Kirche und Diakonie bedarf der Pflege. Es geht um diakonische Gemeinden, eine gemeindenahe Diakonie und um ein gemeinsames Eintreten für den diakonischen Auftrag in Wort und Tat.
Impulse
- Die Einzelnen in ihrem sozialen und diakonischen Engagement stärken, Ehrenamtlichkeit fördern, die Ausbildung in sozialen Berufen unterstützen.
- Die diakonische Ausrichtung der kirchlichen Arbeit und das evangelische Profil der diakonischen Arbeit weiter entwickeln.
- Gemeinwesen‐ und sozialraumorientierte Ansätze in Diakonie, Gemeinde und Dekanatsbezirk erproben.
- Diakonische Träger in ihrem wirtschaftlichen Risiko, in ihrer Verantwortung für die Mitarbeitenden und in ihren Refinanzierungsproblemen begleiten.
- An den Themen Armut, Integration von Migranten und Flüchtlingen, Inklusion und Situation der Pflege – auch theologisch – weiterarbeiten.
04.08.2021
ELKB