Die Balance halten zwischen Arbeitswelt, Familie, Gesellschaft und Kirche
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Handlungsfeld 5
Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (kda)
Arbeit prägt das Leben der Menschen und die Bedingungen in unserer Gesellschaft in hohem Maß. Die Frage, wie die Arbeitswelt heute und zukünftig gestaltet wird, ist für die Kirche deshalb ein wichtiges Anliegen. Was betriebswirtschaftlich notwendig scheint, ist längst nicht gesellschaftlich sinnvoll. Die Kirche fordert ein sozial und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften. Sie setzt sich für eine gerechte und partnerschaftliche Teilung aller Arbeit ein. Die biblischen Maßstäbe von Solidarität und Gerechtigkeit sollen dabei leitend sein.
Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt hält als Facheinrichtung Kontakt zu Organisationen und Verbänden in Arbeit, Wirtschaft und sozialer Sicherung. Er berät und unterstützt Gemeinden, Dekanate und gesamtkirchliche Dienste bei der Auseinandersetzung mit Arbeits-, Wirtschafts- und bei sozialen Fragen. Er begleitet Männer und Frauen in der Arbeitswelt in persönlichen und betriebsbedingten Krisen durch Beratung, Seelsorge und öffentliche Unterstützung. Häufig ist der kda die einzige kirchliche Organisation im Bereich von Betrieb, Arbeitswelt und bei Arbeitslosigkeit. Die Mitarbeitenden begegnen in ihrer Arbeit vielen Menschen, die wenig Kontakt zur Ortsgemeinde haben. Sie versuchen, diese Alltagserfahrungen in Gottesdienst und kirchliche Gremien, auf der anderen Seite aber auch evangelische Sozialethik in Entscheidungen der Arbeitswelt einzubringen.
Ziele sind dabei, die Menschen in ihren persönlichen, sozialen und ethischen Kompetenzen zu stärken, die Sachfragen mit den Betroffenen zusammen zu klären, die scheinbar getrennten Welten Kirche und Arbeitswelt, aber auch die getrennten Lager innerhalb der Arbeitswelt aufeinander zu beziehen und Gerechtigkeit im Sinne der biblischen Tradition unter heutigen Bedingungen zu suchen.
Der kda verfügt über theologische, sozialethische, arbeits- und sozialrechtliche sowie sozialwissenschaftliche Kompetenzen. Viele kda-Mitarbeitende haben eigene langjährige, außerkirchliche Arbeitswelterfahrung und ein dichtes Netz von Kontakten in ihrer Region oder ihrem Fachbereich.
19.02.2024
Andrea Seidel
Der kda engagiert sich besonders bei prekären Arbeitsverhältnissen, für von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen und Regionen im Strukturwandel, macht aber auch Angebote an Führungskräfte und Betriebsinhabern, zum Beispiel im Handwerk und Gastgewerbe oder mit dem Projekt „Seitenwechsel“- Begegnung mit sozialen Einrichtungen für Führungskräfte der Wirtschaft.
Neben der Arbeit vor Ort macht der kda allein und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, vor allem mit der Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (afa) Bildungsangebote für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihre Familien.
In den kda eingegliedert sind die Geschäftsstelle der Aktion „1+1 – Mit Arbeitslosen teilen“, der Kirchliche Dienst im Gastgewerbe (kdg), der Fachbereich Kirche und Handwerk sowie das Projekt Start-ab! zur Begleitung Geflüchteter in der Arbeitswelt.