Das Gespräch mit dem Islam gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Beauftragten für den interreligiösen Dialog
Bild: iStockphoto/MaryLB
Handlungsfeld 6
Interreligiöser Dialog und Islamfragen
Unsere Gesellschaft, ja unsere Welt verändert sich. Während in Bayern noch vor wenigen Jahrzehnten fast ausschließlich Christen lebten, ist die religiöse und kulturelle Landschaft mittlerweile vielfältig und bunt. Das fordert neben anderen gesellschaftlichen Kräften auch uns als Kirche heraus, theologisch und praktisch. Was leitet uns in der Begegnung mit Menschen, die anders glauben als wir? Wie wollen wir mit ihnen reden, umgehen und zusammenleben? Auf welche Weise und mit welcher Haltung nehmen wir am Gespräch mit Vertretern anderer Religionen teil?
Wir führen das Gespräch mit den Angehörigen anderer Religionen nie von einem „neutralen“ Standpunkt aus, von einem Ort zwischen den Religionen. Als Christen sind wir immer schon von Christus und vom Glauben an ihn bestimmt. Für unser Verhältnis zu anderen Religionen gilt deshalb, was die Weltmissionskonferenz von San Antonio 1989 formuliert hat: „Wir kennen keinen anderen Weg zum Heil als Jesus Christus. Gleichzeitig können wir dem Heilswirken Gottes keine Grenzen setzen. Zwischen diesen beiden Aussagen besteht eine Spannung, die wir anerkennen und die wir nicht lösen können.“
Beratung, Unterstützung und Fortbildung in interreligiösen Fragestellungen und im Umgang mit Angehörigen anderer Religionen bietet der Beauftragte für interreligiösen Dialog und Islamfragen. Praktisch geschieht diese Arbeit durch Vorträge und Diskussionsrunden, durch Seminare, Studienreisen, Kurse für Studierende und noch viele andere Aktivitäten. In vielen bayerischen Städten pflegen Christen und Muslime guten Kontakt. Eine Besonderheit ist die BRÜCKE-KÖPRÜ in Nürnberg. Seit 1993 ist das Zentrum ein Lernort für christlich-muslimischen Dialog.
22.02.2024
Maria Stettner