
Der neue Sitz des gemeinsamen Evangelischen Bildungswerkes soll im Wildbad Rothenburg sein, dem landeskirchlichen Tagungszentrum.
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Handlungsfeld 3
Evangelische Erwachsenenbildung
Zur allgemeinen Erwachsenenbildung gehören alle Formen der freiwilligen Wissens- und Erfahrungserweiterung, die erwachsene Menschen für sich und mit anderen machen, und zwar nach oder jenseits des formalen Lernens in Schule, Hochschule oder Ausbildung und jenseits der Fort- und Weiterbildungsangebote, die etwa im beruflichen Kontext angeboten werden.
Erwachsenenbildung ist ein wesentlicher Bestandteil des LLL (Lifelong Learning), das sich in den vergangenen Jahrzehnten als Bildungsperspektive einer lernenden Gesellschaft durchgesetzt hat.
In Zeiten rasanter Veränderung der Gesellschaft durch technische und kulturelle Prozesse rückt das lebenslange Lernen mehr und mehr in den Mittelpunkt der erwachsenbildnerischen Aufgabe. Erwachsenenbildung geschieht methodisch und wissenschaftlich reflektiert, professionalisiert und institutionalisiert.
Würde, Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen
Evangelische Erwachsenenbildung steht in dieser Tradition und ist eine Herausforderung moderner Erwachsenenbildung. In Abgrenzung zur beruflichen Fort- und Weiterbildung versteht sie sich als lebensbegleitende Bildung vor dem Hintergrund reformatorischer Einsichten. Die Würde, Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen vor dem Hintergrund eines letzten Verantwortungshorizonts sind dabei konstitutive Elemente.
So gesehen hat evangelische Erwachsenenbildung ihre Wurzeln in der Kommunikation des Evangeliums und verortet sich im Kontext evangelischen Bildungshandelns, das als lebendiges Erbe der Reformation protestantische Verpflichtung ist.
Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern e.V.
Die AEEB ist ein Zusammenschluss der Träger der evangelischen Erwachsenenbildung. Insgesamt zählt der Verband 81 Mitglieder, darunter die Evangelische Akademie Tutzing, die Bildungs- und Tagungszentren im ländlichen Raum, die Bildungszentren in der Region sowie die Bildungswerke in den Dekanatsbezirken.
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Im Kontext der Evangelischen Erwachsenenbildung finden sich verschiedene Arbeitsfelder: Bildungshandeln an der Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft, Forumsarbeit, Bildung in Kirchengemeinden im Zusammenhang von Gemeindepädagogik, Fortbildung Ehrenamtlicher, Weiterbildung für Zielgruppen im kirchlichen Kontext sowie Begleitung von kirchlichen Prozessen. Um diese vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, sind in den zurückliegenden Jahren in unserer Landeskirche Bildungsinstitutionen gewachsen, die entweder ganz oder teilweise Bildungsarbeit in diesem Sinne methodisch reflektiert und professionell verantworten.
Dazu gehören die Evangelischen Bildungswerke, die Stadtakademien sowie die Evangelische Akademie Tutzing, die Familienbildungsstätten und die Bildungszentren im ländlichen Raum.
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Trotz der langen Tradition und einer klaren Verortung in Kirche und christlichem Menschenbild muss sich auch die Evangelische Erwachsenenbildung immer neu im vielfältigen Konzert der anderen Anbieter – von Volkshochschulen über Akademien bis zum Seniorenstudium – als eigene Stimme behaupten.
Bei aller Konkurrenz ist die evangelische Erwachsenenbildung nach Überzeugung von Oberkirchenrat Detlev Bierbaum, Leiter der Abteilung „Gesellschaftsbezogene Dienste“ im Landeskirchenamt, heute wichtiger denn je. Denn bei ihr stehen nicht ökonomische Gesichtspunkte wie etwa die Aneignung von beruflich-fachlichen Fähigkeiten im Mittelpunkt, sondern der einzelne Mensch, mit seinen ganz individuellen Defiziten und Potentialen.
02.08.2021
Andrea Seidel
Ansprechpartnerin für Erwachsenenbildung

Simona Hanselmann-Rudolph
Referat Medien, Erwachsenenbildung
Landeskirchenamt der ELKB
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Tel.: 089 - 5595340
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