Kunst und Kirche

Zeitgenössische Kunst in historischem Kontext: Altar und Ambo aus rotem Wachs von Lutzenberger + Lutzenberger in Augsburg, St. Anna.

Bild: Klaus Lipa

Handlungsfeld 1

Kirche und Kunst

Die Kunst in der bayerischen Landeskirche ist vielgestaltig. Das gilt auch für ihre Kunstarbeit.

In der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gibt es ungefähr 2000 Kirchen und Kapellen. Ihre Bauzeit reicht vom Mittelalter bis in unsere Tage. Kirchen prägen noch heute das Gesicht der bayerischen Städte und Dörfer, viele sind als historische Bauwerke selbst bedeutende Kulturdenkmäler. Auch ihre Ausstattung ist oft Jahrhunderte alt. Doch Kirchen sind keine Museen. Es sind lebendige Kultur-Räume mit Funktion – Orte der Begegnung mit Menschen und mit Gott, die es gilt zu bewahren, aber auch in die Gegenwart fortzuentwickeln.

Bewahren, fördern, vermitteln

Zwei große Schwerpunkte der landeskirchlichen Kunstarbeit sind daher die Pflege, Erhaltung und Dokumentation historischer Kirchenausstattung sowie die behutsame Eingliederung zeitgenössischer Kunst in die Gottesdiensträume. Zuständig dafür ist das Referat für Kunst und Inventarisation mit den ihm angegliederten Gremien wie dem Arbeitskreis Kirche und Kunst. Für die Kirchengebäude selbst ist das landeskirchliche Baureferat verantwortlich, mit dem das Kunstreferat in enger Abstimmung zusammenarbeitet. Ein dritter Arbeitsschwerpunkt landeskirchlicher Kunstarbeit ist die Vermittlung von Kunst in die Öffentlichkeit durch Publikationen, Ausstellungen und Aktionen.

Kunstarbeit ist Gemeindearbeit

Das Referat für Kunst und Inventarisation wurde 2009 auf Initiative von Oberkirchenrat Prof. Dr. Hans-Peter Hübner in der Abteilung E „Gemeinden, Kirchensteuer, Kirchenverfassung“ des Landeskirchenamts in München eingerichtet. Entsprechend liegt der Fokus des Kunstreferats auf der fachkompetenten Beratung und – über den landeskirchlichen Kunstfonds – auch finanziellen Unterstützung der bayerischen Kirchengemeinden bei allen Fragen rund um die Kunst: von der Restaurierung eines Abendmahlkelchs bis zur Neugestaltung eines liturgischen Raumes mit Altar, Ambo und Taufe.

Mit ihrer „Kunstkonzeption“ will die Landeskirche die Gemeinden in Stadt und Land zu Kunstprojekten ermutigen und bietet dafür gezielte Begleitung und Förderung durch das Kunstreferat und die regionalen Kunstbeauftragten der sechs bayerischen Kirchenkreise an.

Kunst braucht Dialog

Kunst in kirchlichem Kontext ist nicht auf Kirchen begrenzt. Sie öffnet sich in öffentliche Räume und in die Gesellschaft. Mit der Verleihung des Kunstpreises und der Ausrichtung des Kunstsymposiums ebenso wie durch Ankäufe für die Kunstsammlung tritt die Landeskirche in Dialog mit Kunstschaffenden und Kunstinteressierten in Bayern und darüber hinaus.

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Akteure der landeskirchlichen Kunstarbeit

Das Referat für Kunst und Inventarisation hat seinen Sitz im Landeskirchenamt in München. Es wird geleitet von dem Kunsthistoriker Kirchenrat Helmut Braun M.A. Der Kunstreferent und seine wissenschaftlichen Mitarbeitenden erfüllen in gegenseitiger Abstimmung verschiedene Aufgabenbereiche: die Beratung und Unterstützung der Kirchengemeinden, etwa bei Kunstwettbewerben zur Umgestaltung von Kirchenräumen und bei Restaurierungen, die Inventarisation kirchlichen Kunstgutes, die Betreuung der landeskirchlichen Kunstsammlung und die Vermittlung der landeskirchlichen Kunstarbeit in die Öffentlichkeit, insbesondere durch Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungen.

Mitarbeitende Kunstreferat

Die Gemeindeabteilung des Landeskirchenamts (Abteilung E „Gemeinden, Kirchensteuer, Kirchenverfassung“ unter Leitung von Florian Baier) verfügt über den sogenannten Kunstfonds. Den Vorsitz des Kunstfonds mit Vergabeausschuss hat der Kunstreferent. Das in der Regel vierteljährlich tagende Kunstfonds-Gremium trifft richtungsweisende Entscheidungen über die landeskirchliche Bezuschussung von Kunstwettbewerben und Restaurierungsmaßnahmen. Gefördert werden in der Regel nur künstlerische Projekte und restauratorische Maßnahmen, die in und von den Kirchengemeinden und Einrichtungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern veranlasst und vom landeskirchlichen Kunstreferat bzw. den regionalen Kunstbeauftragten begleitet und begutachtet werden.

Hinweisblatt Kunstfonds
Antragsformular Kunstfonds
 

 

In jedem der sechs Kirchenkreise der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gibt es in der Regel einen regionalen Kunstbeauftragten oder eine Kunstbeauftragte. Die Kunstbeauftragten werden von den zuständigen Regionalbischöfinnen und -bischöfen für jeweils vier Jahre ernannt. Eine Verlängerung ist möglich. Ihre Aufgaben sind vor allem durch ihre Mitgliedschaft im Arbeitskreis Kirche und Kunst bestimmt. Die Kunstbeauftragten sind in der Regel Pfarrerinnen und Pfarrer und in ihren Kunstkreisen Ansprechpartner für Kirchengemeinden, Dekanate, Kunstschaffende, Museen und Kommunen.

Kontaktdaten Kunstbeauftragte (unter Arbeitskreis Kirche und Kunst)

Mitglied im Arbeitskreis Kirche und Kunst sind die regionalen Kunstbeauftragten und weitere Personen aus dem Landeskirchenamt, dem Gottesdienst-Institut Nürnberg u.a. Er tagt in der Regel viermal im Jahr und wird geleitet vom Kunstreferenten, der die Anliegen des Arbeitskreises gegenüber den kirchenleitenden Organen berichtet. Der Arbeitskreis Kirche und Kunst vermittelt Kunst in den unterschiedlichen Kommunikationsformen und wirbt umgekehrt bei Kunstschaffenden außerhalb der Kirche für die Aktualität der Perspektive des Glaubens. Zum anderen wird unter den Gemeinden und kirchlichen Handlungsträgern geworben für ein Verständnis sowie eine vertiefende Auseinandersetzung mit Werken der zeitgenössischen Kunst. Die Angebote zur Vermittlung dienen der Erweiterung des Kunstverständnisses allgemein, weg von einem stark didaktischen Blickwinkel hin zu einer Wertschätzung der Freiräume, die durch Kunst und ihren experimentellen Zugang geschaffen werden. In diesem Sinn erfüllt die Kunstarbeit einen kirchlichen Bildungsauftrag.

Kontaktdaten AK Kirche und Kunst

Der Verein für Christliche Kunst in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern e.V. wurde 1884 durch Pfarrer, Lehrer, Architekten und Künstler gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, Kirchengemeinden in Bau-, Kunst- und Gestaltungsfragen zu beraten. Seit 1909 gibt der Verein mit Unterbrechung der beiden Weltkriege die Zeitschrift „Kirche und Kunst“ heraus. Die Landeskirche unterstützt die Vereinsarbeit mit einem jährlichen Zuschuss, der Kunstreferent ist im Vorstand des Vereins. Umgekehrt dokumentiert der Verein die Arbeit des landeskirchlichen Bau- und des Kunstreferats und ist damit eine Schnittstelle zur Öffentlichkeit, zu Kirchengemeinden, Architekten und Künstlern.

Kontaktdaten Vorstand VCK

13.02.2024
Andrea Seidel

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Ansprechpartner für Kirche und Kunst

Helmut Braun

Helmut Braun

Kunst und Inventarisation
Landeskirchenamt der ELKB
Katharina-von-Bora-Straße 7-13
80333 München

Tel.: 089 / 5595-495
Fax: 089 / 5595-249
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